In der 13. Folge von Biomex.TV – einem Gemeinschaftsprojekt von Pfefferminzia und dem Biometrie Expertenservice – widmeten wir uns dem Thema „Besser mehr als weniger: Das Plus konkreter Bedingungen“. Dazu hatte das Moderatoren-Duo Christian Schwalb (Geschäftsführer Biometrie Expertenservice) und Karen Schmidt (Pfefferminzia-Chefredakteurin) folgende Gäste ins Studio eingeladen: Jens Patze, Produktmanager Leben bei der Helvetia, und Izabela Rupprechter, Senior-Case-Managerin beim BU-Expertenservice.
Sie sprachen über die Bedeutung klarer Bedingungen in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Warum man als Versicherer die Bedingungen überhaupt transparenter oder einfacher machen müsse, liege daran, dass der Endkunde meist eine negative Erwartung vom Versicherer im Leistungsfall habe, so Patze – oft getrieben durch persönliche Erfahrungen oder negative Berichterstattung der Medien. „In Reportagen heißt es dann etwa, dass der Versicherte jede Menge Unterlagen oder Gutachten beibringen musste, um überhaupt eine Leistung zu bekommen.“
Um das auszuhebeln, habe man sich bei der Helvetia in den Versicherungsbedingungen nun beispielsweise in dem Punkt beschränkt, „wie viele Gutachten und Unterlagen wir einfordern dürfen“, so Patze. So werde das Bild des Versicherers als Dienstleister des Kunden gestärkt.
Izabela Rupprechter brachte den Blick aus der Leistungsregulierung in die Gesprächsrunde ein. Sie mache den Kundenfreundlichkeit der Versicheres im BU-Leistungsfall unter anderem daran fest, „wie empathisch man mit dem Versicherten umgeht“, sagte sie. Welche Möglichkeiten der Kunde also bekomme, um Leistungen zu beantragen und wie er unterstützt werde. „Sei es mit Teleclaiming oder mit verständlichen Fragebögen, die jeder beantworten kann. Da hat sich schon viel getan in den vergangenen 20 Jahren, aber es gibt noch einiges zu tun am Markt“, so Rupprechter.
Über die aktuelle Marktentwicklung bei BU-Versicherungen sprach Pfefferminzia-Geschäftsführer Matthias Heß mit Carsten Kock, Leiter Maklervertrieb Leben bei HDI. Kock ging unter anderem darauf ein, wie der Versicherer mit der zunehmenden Kritik an der Komplexität und Verständlichkeit von BU-Produkten umgeht. „Wir versuchen zu vereinfachen, wo man vereinfachen kann“ sagt Kock. Als Beispiel nennt er, dass HDI seit Anfang 2024 auf die Verweisbarkeit in den BU-Produkten verzichtet, sowohl auf die abstrakte als auch auf die konkrete. Kock: „Kunden, die unsere Versicherungsbedingungen lesen, werden den Begriff Verweisung nicht mehr finden“. Das vereinfache das Produkt für die Kunden, aber auch für die Vermittler bei der Beratung.
Im Tresen-Talk sprachen Christian Schwalb und Karen Schmidt über den diesjährigen Biometrie-Experten-Kongress, kurz Biomexkon, der im April in Frankfurt am Main stattfand. Er war dieses Mal als „Business Edition“ aufgelegt, es ging also um betriebliche Vorsorgethemen. Wie kam es dazu? „Die Idee Ist auf dem Biomexkon 2024 entstanden“, sagt Schwalb. „In den Diskussionsrunden, die wir dort durchgeführt haben, kam die Frage auf, warum wir das Thema Einkommensschutz als Branche nicht stärker über die Arbeitgeber spielen“. Gedacht, getan – und mit dem Feedback ist Schwalb sehr zufrieden. „Ich denke, wir können die Zielgruppe noch feiner justieren und die Interaktion verbessern. Aber eine Wiederholdung wird es geben“.
Auch die beliebten Formate „Jöhnkes Fallstricke“ und „Kappe auf, Tools raus“ waren in dieser Sendung dabei. Rechtsanwalt Björn Jöhnke sprach über aktuelle Urteile, die den Beratungsalltag von Vermittlern beeinflussen können. In einem Fall, über den Jöhnke berichtete, gewann ein Makler gegen die Verbraucherzentralen. Versicherungsmakler Patrick Hamacher widmete sich in „Kappe auf, Tools raus“ dem BU-Bedarfsrechner der Hannoverschen – und was dieser so alles kann.
Wir haben Ihr Interesse geweckt? Dann schauen Sie sich die Sendung gerne in Ruhe an unter www.biomex.tv