„Das Haftungsrisiko für Vermittler minimiert sich“

Mit Elwira Döring, Leiterin Markt- und Konkurrenzanalyse Leben bei der Continentale Versicherung, sprachen wir über die neuen Einkommensschutzkonzepte für die Zielgruppen Beamte und körperlich Tätige.

BIOMEX.TV: Die Continentale hat ihre Produktfamilie zur Arbeitskraftabsicherung um zwei Tarife ergänzt. Eines richtet sich an die Beamten, das andere an körperlich Tätige. Wieso sind diese beiden Zielgruppen so wichtig? Gibt es nicht schon genug Produkte am Markt?

Elwira Döring: Doch, die gibt es sicherlich. Wir entwickeln nun schon seit 70 Jahren Produkte im Bereich der Biometrie. Berufsunfähigkeitsversicherungen bieten wir also auch schon seit Langem an. Denn eine Absicherung der Arbeitskraft ist für jeden wichtig. Körperlich tätige Berufe kommen aus verschiedenen Gründen aber manchmal zu kurz bei der BU-Versicherung. Ein Grund ist der Preis. Deswegen haben wir uns diese zwei neuen Konzepte überlegt. Eines für körperlich Tätige. Und das Angebot für Beamte. Auch hier gibt es ein besonderes Produktkonzept, um eine variable und bedarfsgerechte Absicherung anbieten zu können.

Sie werben damit, dass die Konzepte maßgeschneidert sind. Wie machen Sie das?

Döring: Maßgeschneidert bedeutet individualisierbar oder individuell gestaltbar. Dafür steht unsere biometrische Absicherung insgesamt. Wir haben unsere Produkte immer ausgestattet mit Paketen, die zusätzliche, besondere Leistungen und Optionen beinhalten. Jetzt haben wir für die körperlich Tätigen ein spezielles Produkt gebaut: Das EinkommensvorsorgeConcept, das eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung für den Worstcase bietet und eine Teilleistung schon bei Berufsunfähigkeit umfasst. Das heißt, wenn der Versicherte zu mindestens 50 Prozent in seinem Beruf nicht mehr arbeiten kann, bekommt er schon einen Teil der Leistung. Der Versicherte bestimmt dabei individuell, in welchem Umfang und wann seine Arbeitskraft abgesichert wird. Bei den Beamten heißt maßgeschneidert: sehr speziell auf seine Versorgungslücke ausgerichtet und an seiner Laufbahn orientiert.

>>> Das Interview mit Elwira Döring können Sie sich hier anschauen.

Gehen wir zunächst etwas genauer auf die körperlich Tätigen ein. Für sie ist eine BU-Versicherung oft zu teuer. Deswegen bieten Vermittler hier gerne die Grundfähigkeitsversicherung als Alternative an. Ist das Ihrer Ansicht nach eine gute Lösung?

Döring: Wir glauben, dass neben der Berufsunfähigkeitspolice die Erwerbsunfähigkeitsversicherung die richtige Absicherung ist. Das hat mehrere Gründe. Erstens gibt es bei dem Produkt einen unmittelbaren Zusammenhang mit der Erwerbstätigkeit – kann der Kunde arbeiten oder nicht? Es geht eben nicht um einzelne Fähigkeiten. Zweitens sind hier auch psychische Erkrankungen abgedeckt.

Was zeichnet das EinkommensvorsorgeConcept aus?

Döring: Das EinkommensvorsorgeConcept (EC) ist ein Tarif, der zwei Versicherungsarten vereint. Zum einen die Erwerbsunfähigkeitsversicherung für den Worstcase, wenn der Kunde also nicht mehr arbeiten kann. Zum anderen gibt es schon vorab eine Leistung bei Berufsunfähigkeit. Beides in einem Tarif vereint zu einem fairen Preis. Insbesondere für körperlich Tätige ist das eine preiswerte Alternative zur BU-Versicherung.

Beim BeamtenvorsorgeConcept geht es dagegen um eine laufbahnorientierten Dienstunfähigkeitsrente. Wie kann man sich das genau vorstellen?

Döring: Das BeamtenvorsorgeConcept ist im Kern eine Dienstunfähigkeitsversicherung. Sie ist bedarfsgerecht ausgerichtet auf die Zielgruppe der Beamten. Bei Beamten steigen die Ruhgehaltsansprüche mit dem Verlauf der Karriere an. Wir bauen daher einen individuellen, zum jeweiligen Beamten passenden, Verlaufsplan. Dieser bildet den Verlauf der Karriere des Beamten ab. Die Leistung verändert sich also von Jahr zu Jahr, je nachdem, wie sich die Ansprüche des Beamten verändern.

Und wenn ein Beamter seine Laufbahn gar nicht antritt oder nicht fortsetzt, was passiert dann?

Döring: Das passiert heutzutage tatsächlich häufiger. Wenn der Beamte aus dem Beamtenstatus in die Privatwirtschaft wechselt, bieten wir eine Umtauschoption in die Premium-BU der Continentale an – ohne erneute Gesundheitsprüfung.

Ihre Produktinnovation unterscheidet sich zu Mitbewerbern darin, dass es sich um eine Dienstunfähigkeitspolice mit einem EU-Schutz handelt. Was hat Sie zu diesem Ansatz bewogen?

Döring: Wir wollten eine Absicherung, die sich immer an der aktuellen Versorgungslücke der Beamten orientiert. Durch den Verlaufsplan sichern wir immer genau das ab, was dem Beamten zur vollen Absicherung fehlt. Andere Versicherer gehen den Weg einer konstanten Absicherung über die Laufzeit. Aber wir wollten nicht noch ein Produkt auf dem Markt bringen, das genau das tut, was schon andere machen.

Bei beiden Konzepten ist ein Premium-Service enthalten. Was steckt dahinter?

Döring: Wir unterstützen unsere Kunden bei den schwierigen Themen Antragsstellung und Gesundheitsfragen. Diese sind sowohl für Kunden als auch für Vermittler mit Unsicherheit verbunden. Wir arbeiten dafür mit dem Dienstleister Medicals Direct zusammen und bieten den sogenannten Medical Home Service (MHS) an. Dabei füllt eine medizinische Fachkraft mit dem Kunden zusammen die Gesundheitsfragen aus und macht, wenn notwendig, die medizinische Untersuchung. Das bringt Sicherheit für den Kunden, aber auch für den Vermittler. Im Leistungsfall bieten wir die Möglichkeit, bei der Beantragung der Leistung zu helfen. Telefonisch – wir haben Ansprechpartner, die für die Kunden von Beginn an da sind – oder eben durch den MHS vor Ort. Der Kunde wird also bestens unterstützt.

Und das Haftungsrisiko für Vermittler minimiert sich dadurch?

Döring: Ja, das passiert natürlich auch.

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Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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